Mai 19, 2025

Leckere Smoothies, aber frisch zubereitet

Zurzeit sind sie in aller Munde: Smoothies. Was ist dran? Nur eine Modeerscheinung? Eine geniale Marketingstrategie von den Herstellern der Hochleistungsmixer? Oder doch ein bedeutender Schritt in Richtung gesunder Ernährung? Unsere nächsten Verwandten, die Schimpansen, machen es uns vor: Sie verzehren überaus gerne grüne Blätter sehr vieler verschiedener Pflanzen, und das zusammen mit bunten Früchten. Schimpansen schlingen ihre Nahrung auch nicht runter, weil sie gleich zum nächsten Meeting müssen, sondern kauen alles gründlich durch.

Durch das gründliche Kauen werden auch die robusten Pflanzenteile gut zerkleinert und die Pflanzenzellen aufgeschlossen. Dadurch sind die enthaltenen Nährstoffe weit besser verfügbar. Wir nehmen uns beim Kauen selten so viel Zeit, wie nötig wäre, die Nahrung gut aufzuschließen.

Smoothies imitieren exakt diese Ernährungsgewohnheiten. Sie kombinieren grünes Blattgemüse mit Früchten und ein bisschen Wasser. Im Mixer wird alles gründlich aufgeschlossen und verfügbar gemacht. Für uns imitiert das Pürieren einen gründlichen Kauprozess. Wir können jetzt optimal alle wertvollen Inhaltsstoffe für unsere Gesundheit nutzen. Am besten ganz langsam, Schluck für Schluck.

Gesunde Smoothies

Die wichtigste Zutat für grüne Smoothies ist das grüne Blattgemüse, von dem wir im Allgemeinen viel zu wenig zu uns nehmen. Gemeint ist nicht unbedingt Spinat oder Blattsalat, sondern das, was wir für gewöhnlich gar nicht essen: Die Blätter von Kohlrabi, Radieschen oder Rote Bete enthalten viel mehr Protein, Vitamine und Mineralstoffe als die Knolle selbst. Die grünen Pflanzenteile sind viel reicher an Mikronährstoffen als das eigentliche Gemüse.

Unser Kulturgemüse ist allerdings im Vergleich zu seinen wilden Verwandten relativ nährstoffarm. Deswegen sind Wildgemüse und -kräuter wie Löwenzahn oder Brennnessel besonders gut für grüne Smoothies geeignet.

Auch sekundäre Pflanzenstoffe sind in grünem Blattgemüse reichlich enthalten. Sekundäre Pflanzenstoffe werden oft auch als Radikalfänger oder Antioxidantien bezeichnet. Mit ihrer Hilfe kann der Körper gefährliche Stoffwechselzwischenprodukte unschädlich machen, die sonst zu schweren Krankheiten führen könnten. Auch antibakterielle, antivirale und viele weitere gesundheitlich wertvollen Wirkungen werden ihnen nachgesagt: Sie stimulieren das Immunsystem, schützen die Leber, reinigen den Darm, halten das Blut flüssig und schützen den Bewegungsapparat.

Zu guter Letzt fördert der hohe Ballaststoffgehalt von grünem Blattgemüse eine günstige Darmflora, die in vielerlei Hinsicht Einfluss auf unsere Gesundheit nimmt.

In letzter Zeit ist auch immer wieder von einer Übersäuerung des Körpers die Rede. Viele Lebensmittel, eigentlich fast alle, ob sie nun als gesund oder nicht gelten, fördern die Übersäuerung unseres Organismus. Einzige Ausnahme: Gemüse – und hier vor allem grünes Blattgemüse.

Smoothie Vielfalt

Smoothies gibt es in verschiedenen Ausführungen, abhängig davon, was die Hauptbestandteile sind.

Oft ist auch Obst der Hauptbestandteil eines Smoothies. Ganze Früchte werden püriert und mit Kräutern und Gemüse gewürzt. Auch Milchprodukte, Pflanzenmilch oder Eiscreme landen gerne mal im Smoothie. Sogar Getreideflocken wurden schon gesichtet. Dadurch können die beliebten und vermeintlich gesunden kleinen Mahlzeiten ganz schön gehaltvoll werden.

Der Handel hält frisch zubereitete Smoothies im Kühlregal bereit. Aber wirklich frisch ist das nicht, kann es gar nicht sein, dafür oft konserviert. Und auch oft viel zu zuckerhaltig. Besser, man kauft einen wirklich frisch zubereiteten Smoothie in einer Saftbar. Oder man macht ihn selbst aus frischen Zutaten.

Was braucht man, um Smoothies zuzubereiten?

Für einen wirklich gesunden grünen Smoothie nur grünes Blattgemüse, Früchte, Wasser und einen guten Mixer.

Bei der Herstellung eines Smoothies ist es wichtig, dass das Gemüse und die Früchte wirklich gut zerkleinert werden. Nur dann gibt es das traumhaft cremige, „smoothe“ Geschmackserlebnis.

Ein haushaltsüblicher Pürierstab oder Standmixer erreicht oft nicht die Drehzahl, die für die Zubereitung eines Smoothies nötig ist. Aber für die ersten Experimente taugt er auf jeden Fall. Falls man dann auf den Geschmack kommt, lohnt sich die Anschaffung eines echten Smoothiemaker.

Ein Smoothiemaker oder Powermixer arbeitet mit drei- bis vierfach höherer Drehzahl als ein Haushaltsmixer. Er bringt 1000 – 2000W Leistung und arbeitet mit bis zu 40 000 Umdrehungen pro Minute. Leider geben die Hersteller in ihren Produktinformationen nur selten die maximale Drehzahl an.

Smoothie Experimente

Mein erstes Smoothieexperiment mit einem Chicoree, einem halben Apfel, einem Spritzer Zitronensaft und meinem wirklich ausgezeichneten Pürierstab von Braun war ziemlich knusprig und knirschend, aber trotzdem überraschend lecker. Von daher lohnt sich die Anschaffung eines Powermixer wohl schon.

Das zweite Experiment mit einem schrumpeligen Apfel, ein paar Blättern Eisbergsalat, einer Handvoll Giersch, ein paar Brennesselspitzen und der (Urgroß)mutter aller Smoothiemaker, einem alten Standmixer der Marke Waring, vermutlich aus den 1980er Jahren, war schon richtig lecker und ziemlich „smooth“. Aber vielleicht geht’s heutzutage noch viel besser, denn das Teil ist viel älter als die Smoothies selbst – zumindest wie wir sie heute kennen. Der Begriff „Smoothie“ ist schon seit 1904 in Gebrauch, nur, was damit eigentlich gemeint ist, variiert von Zeit zu Zeit.

Grundrezept für Smoothies

Zurück zu den Smoothies. Das Grundrezept für einen grünen Smoothie enthält drei Zutaten: grünes Blattgemüse, Früchte und Wasser im Verhältnis 3:3:4, wobei man natürlich die Mischung nach Belieben ändern kann. Alle Zutaten werden im Mixer püriert, bis eine wirklich homogene Masse entsteht. Ein guter Powermixer schafft das in etwa 30 Sekunden. Länger als zwei Minuten sollte das Pürieren nicht dauern, weil sonst die Vitalstoffe leiden.

Welches Blattgemüse eignet sich für Smoothies?

  • Kulturgemüse wie Blattsalate, Spinat und die Blätter von Kohlrabi, Rote Bete, Möhren oder Radieschen
  • Kulturkräuter wie Petersilie, Minze, Oregano oder Basilikum
  • Wildpflanzen wie Brennnessel, Löwenzahn, Giersch oder Vogelmiere

Egal was man zusammenmixt, es schmeckt eigentlich immer lecker. Es gibt mittlerweile unzählige Rezepte für leckere Smoothies. Wer sich inspirieren lassen möchte, kann sich durch unzählige Rezeptbücher schmökern.

Dir Mutter der grünen Smoothies

Der Lieblingssmoothie von Victoria Boutenko wird übrigen aus Blattsalat, Basilikum, Sellerie, Avocado und Zitrone zubereitet. Klingt sehr lecker – aber wer ist Victoria Boutenko?

Sie ist die Mutter der grünen Smoothies. Ihre Familie litt an den verschiedensten Krankheiten, ihr Mann an rheumatischer Arthritis und einer Schilddrüsenüberfunktion, ihre Kinder an Asthma, Allergien und Typ-I-Diabetes, sie selbst an einer Herzkrankheit. Die Schulmedizin konnte der Familie nicht helfen. Die Aussicht, lebenslang Medikamente einnehmen zu müssen, fand Frau Boutenko so wenig reizvoll, dass sie sich selbst an die Lösung ihrer Probleme machte.

Zuerst versuchte die Familie es mit Rohkost, merkte aber später, dass vor allem grünes Blattgemüse die gesundheitlichen Erfolge sehr verstärkte. Das Problem der Familie Boutenko – und nicht nur ihres: grünes Blattgemüse empfanden sie nicht als kulinarisches Highlight.

Frau Boutenko erfand daraufhin den grünen Smoothie und brachte das Blattgemüse damit in aller Munde. Danke dafür.

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